Willkommen in der Circular Economy!

FĂĽr eine Kreislaufwirtschaft mĂĽssen wir unsere Konsum- und Produktionsprozesse umstellen. Wie genau das funktionieren kann und warum die Natur ein Vorbild ist, erfahrt ihr im zweiten Teil der Ausstellung. Einen kleinen Einblick bekommt ihr hier.
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CO2 Kreislauf

© Studio it’s about

Der blaue Planet – in ewiger Balance?

Alle Lebewesen – auch wir Menschen – sind miteinander und mit ihrer Umwelt in vielfältigen Kreisläufen verbunden.
 
Jedes Lebewesen ist fĂĽr ein anderes Nahrung. So wird alles in seine Grundbausteine zerlegt und immer wieder zu Neuem zusammengesetzt. Auch CO2 zirkuliert ohne unser Eingreifen in einem natĂĽrlichen Kreislauf.
 
Dieses Netzwerk und den einmaligen Lebensraum mĂĽssen wir in einem guten Zustand halten.
CO2 ist die AbkĂĽrzung fĂĽr das Gas Kohlenstoffdioxid. Es besteht aus den beiden Elementen Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O).

Produkte im Kreislauf

Auch wir Menschen könnten wie die Natur in Kreisläufen wirtschaften. Unten siehst du, welche Aspekte für einen idealen Produktkreislauf wichtig sind.
 
Selbst der beste Kreislauf verbraucht Energie, Rohstoffe und erzeugt Abfälle. Deswegen sollten wir uns vorher immer fragen, ob wir das Produkt wirklich brauchen.
Neue Rohstoffe und Recyclingmaterial werden möglichst schadstoffarm und mit geringem Energieverbrauch gewonnen und weiterverarbeitet.
Produkte sind so gestaltet, dass die Materialien im Kreislauf bleiben können.

Verteilung

Produkte sind möglichst lokal produziert und werden emissionsarm transportiert, zum Beispiel per Zug oder Lastenrad.
Durch Mieten, Tauschen und Reparieren werden Produkte möglichst lange genutzt.

Sammlung & Sortierung

Sammelstellen sind für alle einfach zugänglich. So werden die Abfälle für optimales Recycling vorsortiert.

Recycling

Kann ein Produkt nicht mehr genutzt werden, wird es recycelt. Danach hat das Material idealerweise dieselbe Qualität wie vorher.

Rohstoffe gibt es wie Sand am Meer?

Nein! Manche Vorräte haben klare Grenzen, zum Beispiel Sand, Kohle oder Öl. Aber auch für den An- und Abbau von nachwachsenden Rohstoffen wie Baumwolle oder Holz werden Landschaften verändert oder zerstört. Schadstoffe gelangen in Böden, Luft und Gewässer. Darum sind alle Rohstoffe kostbar, egal ob nachwachsend oder nicht.
Sieh‘ dir unten die Steckbriefe zu einigen wichtigen Rohstoffen an.
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© Mirco Dreger/DBU

Gallium

Gallium ist ein kritischer Rohstoff und nur sehr begrenzt verfügbar. Das Metall ist zum Beispiel in Mikrochips, LEDs oder Solarzellen enthalten. Es wird schon bei 30 °C flüssig und schmilzt in der Hand. Gallium stammt zu 80 % aus China. In Deutschland könnte der Gallium-Bedarf über 50 % durch Recycling und
Einsparung gedeckt werden.

PFAS

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind in vielen Materialien enthalten, zum Beispiel Regenjacken oder Lebensmittelverpackungen. PFAS sind wasser-, fett- und schmutzaweisend und gelangen über die industrielle Verarbeitung in Luft und Wasser. Die menschengemachten Stoffe sind extrem langlebig. Wie viel PFAS genau im Umlauf sind, ist unklar. Es gibt nämlich keine Kennzeichnungspflicht. Aber sie wurden bereits in den Polargebieten nachgewiesen.

Baumwolle

Baumwolle ist einer der beliebtesten Stoffe für Textilien. Die Stoffe sind robust, atmungsaktiv und können viel Feuchtigkeit aufnehmen. Der Baumwollanbau braucht sehr viel Wasser und die Pflanzen sind empfindlich. Baumwolle lässt sich gut recyceln, aber die Fasern verlieren mit jeder Aufbereitung an Qualität.

Aluminium

Aluminium ist ein viel genutztes und sehr leichtes Metall. Es ist stabil, rostet nicht und hat eine hohe Leitfähigkeit für elektrischen Strom und Wärme. Daher wird Aluminium zum Beispiel in der Elektrotechnik, in Gebäuden oder Flugzeugen eingesetzt. Die Gewinnung von Aluminium aus Bauxitgestein benötigt viel Energie. Aber Aluminium lässt sich gut recyceln. Das Wiederaufbereiten benötigt nur 5 % der Energie, die bei der Neugewinnung verbraucht wird.

PET

Polyethzlenterephhalat (PET) ist einer der am häufigsten verwendeten Kunststoffe. Vor allem Getränkeflaschen und andere Verpackungen werden daraus hergestellt. PET wird aus Erdöl gemacht. Gut sortiere PET-Reste können ohne Qualitätsverlust mehrfach recycelt werden. In der EU müssen PET-Flaschen bis 2030 mindestens zu 30 % aus recyceltem Material bestehen.
Mehr Rohstoff-Steckbriefe entdeckst du in unserer Ausstellung.

© DBU

Circular Design

Das Design beeinflusst nicht nur die äußere Gestalt eines Produkts, sondern auch, wie langlebig ein Produkt und wie gut es reparier- und recycelbar ist.
 
Das Produktdesign ist daher ein Kernelement der Circular Economy. 
 
Es ist wichtig Produkte zu gestalten, …
Vier wichtige Fragen im kreislauffähigen Designprozess:

Smart fragen, statt schnell shoppen!

Indem du Dinge möglichst lange nutzt, kannst du am meisten für die Umwelt tun! Wenn wir alle gemeinsam bis 2045 eine umfassende Kreislaufwirtschaft in Deutschland aufbauen, könnten wir (Umwelt-)Schäden im Wert von bis zu 157 Milliarden Euro verhindern.
Du ĂĽberlegst gerade, dir ein neues Produkt zu kaufen? Stelle dir vorher diese fĂĽnf Fragen, um smart zu shoppen!
Neu ist nicht immer besser! Denke zum Beispiel an deine Lieblingsjeans. Sie wird immer cooler und bequemer, je mehr Gebrauchsspuren sie hat. Viele Jeans werden deshalb sogar auf alt gemacht.
 
Mit jeder Jeans, die du nicht kaufst, sparst du etwa 50 Badewannen Wasser. Das ist so viel, wie ein Mensch in elf Jahren trinken wĂĽrde.
Reparieren macht SpaĂź. Manchen Menschen so viel, dass sie ihre ReparaturkunststĂĽcke demonstrativ zeigen. Beim „Visible Mending“ wird ein KleidungsstĂĽck beispielsweise in auffälliger Farbe geflickt. Andere treffen sich in Repair-Cafès, um ihren Toaster oder Mixer mit professioneller Hilfe zu reparieren.
 
Reparierst du jedes Jahr ein Haushalts- oder Multimediagerät, anstatt es durch ein Neues zu ersetzen, sparst du nach nur zehn Jahren bis zu 2.000 Euro und 500 Kilogramm CO2.
Wieso immer alles besitzen? Manches leihen wir uns ganz selbstverständlich, etwa Bücher, E-Roller oder auch mal ein Auto. Es kommen aber ständig neue Angebote dazu! Wusstest du, dass es Fahrrad-Bibliotheken gibt, in denen sich Kinder jedes Jahr ein neues Rad in der richtigen Größe ausleihen können?
 
Ein Carsharing-Auto ersetzt im Schnitt vier bis zehn private PKW. Dadurch werden Parkplätze eingespart und die Fläche wird frei für Dinge wie Stadtparks.
Dinge aus zweiter Hand liegen voll im Trend! Sie sind gĂĽnstiger und schonen die Umwelt. Ganz vorn liegen BĂĽcher und Spiele. Auch immer mehr Notebooks und Smartphones werden gebraucht gekauft. Manche organisieren sogar Tauschpartys, um Kleidung, Spiele und Co. mit anderen auszutauschen.
 
Ein Smartphone aus zweiter Hand spart 14 Kilo Rohstoffe und 58 Kilo Treibhausgasemissionen.
Dann kannst du beim Kauf auf folgende Eigenschaften achten:
 
Langlebig und belastbar
Modular, z.B. Akku austauschbar
Gut reparierbar
Bestandteile recycling-/kreislauffähig
Schadstofffrei
Verlässliche Siegel
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Du willst etwas verändern?

Perfekt! In unserer Ausstellung haben wir viele interaktive Stationen – so kannst du den Kreislauf-Gedanken mit nach Hause in den Alltag nehmen.